Seit 30 Jahren betreibt Familie Alteköster ein Erdbeerfeld am Tollpost zwischen Körbecke und Berlingsen. Der geplante Hähnchenmaststall würde direkt neben dem Erdbeerfeld errichtet und damit die Wirtschaftlichkeit des Erdbeerfeldes beeinträchtigen. Dazu schreiben die Betreiber, Antonius, Anton und Nickolas Alteköster, in einem Leserbrief im Soester Anzeiger vom 23.01.2021:

 Wir werden in diesem Jahr die 30. Ernte auf unserem Erdbeer- Selbstpflückfeld durchführen. Die der Öffentlichkeit durch vorangegangene Artikel und Leserbriefe schon bekannten geplanten 2 Hähnchenmastställe mit insgesamt ca. 80.000 Tieren würden nur ca. 18 m neben unserem Feld errichtet werden. Durch die Fruchtfolge mit Getreide werden die Erdbeeren alle paar Jahre für jeweils 3 Jahre dann direkt neben dem Stall stehen. Auf unserem Feld werden die Erdbeeren als Lebensmittel gepflückt, verkauft und auch direkt gegessen.

Durch verschiedene Anbaumethoden und Erdbeersorten beginnt die Ernte Mitte Mai und reicht tlw. bis in die ersten Augusttage hinein. Ziel sind 75 - 80 Verkaufstage. In dieser Zeit herrschen oft 25 - 30 C°. Dann werden die Ventilatoren der Mastställe auf Hochtouren laufen und eine Geruchs- und Staubbelästigung mit sich bringen!

Viele unserer Kunden kommen von weit her, um das Selbstpflückfeld als Familienausflugsziel oder Freizeitgestaltung zu besuchen und loben den Duft der Erdbeeren und den Ausblick in die Soester Börde. Was wird aber dann sein?

Der Erdbeeranbau ist seit 30 Jahren der Haupterwerbszweig unseres Betriebes, sodass dadurch eine Rückführung aus dem Neben- in dem Haupterwerb möglich war. An dem Feld sind viele Arbeitsstunden gebunden durch den Verkauf, Bewässerung, Pflanzarbeiten, Nachpflücken durch Erntehelfer, Folie einlegen und wieder entfernen und weiter Pflegearbeiten. Dadurch kommen wir auf ca. 1400 Arbeitsstunden pro Jahr. Das Feld besitzt für uns eine Bedeutung wie für andere Landwirte ihr Viehstall!

Zudem ist der Standort für uns so wichtig, weil in Möhnesee nicht jeder Boden für Sonderkulturen geeignet ist. Im Bereich des Tollpost/der Haar bewirtschaften wir 6 Hektar, daher können wir dort eine großzügige Fruchtfolge im Wechsel mit Getreide durchführen. So ist es möglich, Pflanzenschutzmittel bedingt durch einen niedrigeren Krankheitsdruck einzusparen und noch viele Jahre auf dieser Fläche zu bleiben. Neue Ackerflächen sind sowieso schwer zu bekommen, mit dieser Lage, Größe und Bodengüte gar unmöglich.